
Kopfstein, Kletterpartien & Comebacks: März-Highlights
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Der März 2025 hat uns eine Reihe spannender Rennen beschert, die die Radsportsaison ordentlich in Schwung gebracht haben. Hier ist ein lockerer Rückblick auf die wichtigsten Events, sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen, und ein Ausblick auf das, was uns im April erwartet.
Omloop Het Nieuwsblad (1. März 2025)
Die 80. Ausgabe des Omloop Het Nieuwsblad eröffnete die belgische Klassikersaison. Die Männer legten 197 km von Gent nach Ninove zurück, inklusive der berühmten Kopfsteinpflaster-Anstiege der Flämischen Ardennen. In einem überraschenden Sprint siegte der Norweger Søren Wærenskjold (Uno-X Mobility) knapp vor Paul Magnier (Soudal Quick-Step) und Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck).
Bei den Frauen führte die 137,9 km lange Strecke zu einem erfolgreichen frühen Ausreißversuch. Die Belgierin Lotte Claes (Arkéa–B&B Hotels Women) setzte sich im finalen Sprint gegen Aurela Nerlo (Winspace Orange Seal) durch. Demi Vollering (FDJ–Suez) holte sich den dritten Platz, indem sie den Sprint der Verfolgergruppe gewann.
Strade Bianche (8. März 2025)
Die 19. Ausgabe der Strade Bianche fand in der Toskana, Italien, statt und umfasste 213 km mit 81,7 km anspruchsvollen Schotterstraßen. Der Slowene Tadej Pogačar von UAE Team Emirates XRG holte sich seinen dritten Sieg bei diesem Rennen und beendete es in 5 Stunden, 13 Minuten und 58 Sekunden. Der Brite Tom Pidcock (Q36.5 Pro Cycling Team) wurde Zweiter, 1 Minute und 24 Sekunden hinter Pogačar, während der Belgier Tim Wellens (UAE Team Emirates XRG) Dritter wurde, 2 Minuten und 12 Sekunden hinter der Siegerzeit.
Bei den Frauen siegte Demi Vollering (FDJ–Suez) bei der Strade Bianche Donne und absolvierte die 136 km in 3 Stunden, 49 Minuten und 4 Sekunden. Anna van der Breggen (Team SD Worx–Protime) und Pauline Ferrand-Prévot (Team Visma | Lease a Bike) komplettierten das Podium.
Paris-Nizza (9.–16. März 2025)
Die 83. Ausgabe der "Fahrt zur Sonne" umfasste acht Etappen quer durch Frankreich mit vielfältigem Terrain, von flachen Sprints bis zu anspruchsvollen Anstiegen. Der Amerikaner Matteo Jorgenson (Team Visma | Lease a Bike) sicherte sich den Gesamtsieg durch konstante Leistungen während der gesamten Woche.
Wichtige Etappen und Entwicklungen:
- Etappe 7: Diese Etappe beinhaltete den letzten Gipfelanstieg des Rennens, bei dem sich eine Ausreißergruppe gegen das Peloton durchsetzte. Michael Storer gewann die Etappe, während Jorgenson seine Führung in der Gesamtwertung behauptete.
- Etappe 8: Die letzte Etappe sah Magnus Sheffield als Sieger. Jorgensons konstante Leistung während des Rennens sicherte ihm den Gesamtsieg.
Endstand:
- Matteo Jorgenson (Team Visma | Lease a Bike) – 26h 26' 42"
- Florian Lipowitz (Red Bull-BORA-hansgrohe) – +1' 15"
- Thymen Arensman (INEOS Grenadiers) – +1' 58"
Die 60. Ausgabe des "Rennens der zwei Meere" umfasste 7 Etappen quer durch Italien mit einer Mischung aus Zeitfahren, Sprintetappen und bergigem Terrain. Der Spanier Juan Ayuso (UAE Team Emirates XRG) holte sich den Gesamtsieg und zeigte dabei sein Können sowohl im Zeitfahren als auch in den Bergen.
Wichtige Etappen und Entwicklungen:
- Etappe 4: Olav Kooij sicherte sich den Sieg in dieser Etappe, während Filippo Ganna seine Führung in der Gesamtwertung behielt.
- Etappe 5: Diese Etappe war entscheidend, da Juan Ayuso die Führung in der Gesamtwertung übernahm, die er bis zum Ende des Rennens hielt.
- Etappe 7: Die letzte Etappe endete mit Jonathan Milans zweitem Etappensieg des Rennens. Ayusos konstante Leistung sicherte ihm den Gesamtsieg.
Endstand:
- Juan Ayuso (UAE Team Emirates XRG) - 28h 41' 24"
- Filippo Ganna (INEOS Grenadiers) - +35"
- Antonio Tiberi (Team Bahrain Victorious) - +36"
Mailand–Sanremo (22. März 2025)
Das ikonische "La Classicissima" erstreckte sich über 294 km mit entscheidenden Anstiegen wie der Cipressa und dem Poggio. Der Niederländer Mathieu van der Poel (Alpecin–Deceuninck) ging als Sieger hervor, gefolgt vom Belgier Wout van Aert (Lidl–Trek) auf Platz zwei und dem Italiener Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) auf Platz drei.
Bei den Frauen kehrte das Mailand–Sanremo, offiziell bekannt als Milano–Sanremo Donne, nach 20 Jahren Pause zurück. Die Niederländerin Lorena Wiebes (Team SD Worx–Protime) sicherte sich den Sieg in einem Sprint-Finish und überholte Marianne Vos (Team Visma | Lease a Bike) sowie Noemi Rüegg (EF Education–TIBCO–SVB).
Volta a Catalunya (24.–30. März 2025)
Die 104. Ausgabe der Volta a Catalunya bot eine Woche intensiver Wettbewerbe über die vielfältigen Terrains Kataloniens. Das Rennen kulminierte in einer dramatischen Schlussetappe in Barcelona, wo der Slowene Primož Roglič (Red Bull–BORA–hansgrohe) sowohl die Etappe als auch die Gesamtwertung für sich entschied.
Das siebentägige Rennen umfasste rund 1.095 Kilometer, mit flachen, hügeligen und bergigen Etappen. Insgesamt gingen 24 Teams an den Start – 18 WorldTeams und 6 ProTeams – mit 168 Fahrer*innen im Peloton.
Die Volta zeigte nicht nur clevere Taktiken der Routiniers, sondern auch das Aufblitzen neuer Talente, die in Zukunft die Szene prägen könnten.
Wichtige Etappen und Entwicklungen:
- Etappe 1: Start in Sant Feliu de Guíxols – der Brite Matthew Brennan (Team Visma | Lease a Bike) gewinnt im Sprint und übernimmt das erste Leadertrikot.
- Etappe 3: Erste Bergetappe mit Ziel in La Molina – Juan Ayuso (UAE Team Emirates XRG) gewinnt und übernimmt das grüne Trikot.
- Etappe 4: Die Rückkehr des Montserrat-Anstiegs nach 30 Jahren. Roglič siegt und zieht mit Ayuso gleich.
- Etappe 7: Schlussetappe in Barcelona mit mehreren Anstiegen des Montjuïc – Roglič attackiert 21 km vor dem Ziel solo und holt sich den Gesamtsieg.
Gesamtwertung:
- Primož Roglič (Red Bull-BORA-hansgrohe) – 24h 46' 21"
- Juan Ayuso (UAE Team Emirates XRG) – +28"
- Enric Mas (Movistar Team) – +53"
Weitere Trikotwertungen:
- Punkte & Berge: Primož Roglič (Red Bull-BORA-hansgrohe)
- Bester Jungprofi: Juan Ayuso (UAE Team Emirates XRG)
- Beste Mannschaft: Team Visma | Lease a Bike
Hervorzuheben:
Matthew Brennans starker Auftakt und Ayusos Konstanz zeigen das große Potenzial der nächsten Generation. Roglič zeigte einmal mehr, warum er einer der komplettesten Fahrer im Peloton ist.
Gent-Wevelgem (30. März 2025)
Ein belgischer Klassiker mit Wind, Pflaster und Taktik pur. Der Däne Mads Pedersen (Lidl–Trek) siegte, Tim Merlier (Soudal–Quick-Step) wurde Zweiter, Jonathan Milan (Lidl–Trek) Dritter.
Bei den Frauen feierte Lorena Wiebes (SD Worx-Protime) ihren 100. Karrieresieg – ein eindrucksvoller Sprint gegen Elisa Balsamo und Charlotte Kool.
Dwars door Vlaanderen (2. April 2025)
Letzter Formtest vor der Ronde. Neilson Powless (EF Education–EasyPost) setzte sich überraschend gegen drei Visma-Fahrer durch – ein mutiger und verdienter Solo-Sieg.
Zu beobachtende Rennfahrer*innen
Hier sind einige Namen, die du dir für den weiteren Verlauf der Saison merken solltest:
Männer:
- Isaac del Toro (UAE): Riesentalent aus Mexiko, Sieger der Tour Down Under 2024.
- Pablo Torres (UAE): 19 Jahre jung, in Spanien gilt er schon jetzt als der nächste große Hoffnungsträger.
- Natnael Tesfatsion (Trek-Segafredo): Kletterstark und bereit, die europäischen Berge zu erobern.
Frauen:
- Lorena Wiebes (SD Worx-Protime): Unaufhaltsam im Sprint.
- Cat Ferguson (Movistar): Stark auf der Straße, Bahn und im Cross – und erst 18.
- Carys Lloyd (Movistar): Bahnspezialistin mit großem Potenzial auf der Straße.
- Neve Bradbury (Canyon//SRAM): Vielseitig, ausdauernd und clever.
- Ally Wollaston (FDJ-Suez): Beeindruckender Saisonstart – sie wird vorne mitmischen.
Wichtige kommende Rennen
Der April bringt einige der prestigeträchtigsten Rennen des Jahres:
- Ronde van Vlaanderen (6. April) – Kopfsteinpflaster, Kwaremont, Paterberg… pure Klassiker-Magie.
- Itzulia Basque Country (7.–12. April) – sechs Etappen durch die steilen baskischen Hügel.
- Paris–Roubaix (13. April) – "Hölle des Nordens", Staub und Pflaster pur.
- Amstel Gold Race (20. April) – die Niederlande feiern ihr Heimrennen.
- La Flèche Wallonne (23. April) – steil, steiler, Mur de Huy.
- Lüttich–Bastogne–Lüttich (27. April) – das älteste Monument – lang, hart, selektiv.
Der März hat die Latte hochgelegt – April könnte sie noch höher legen.